Einschulung Peulh-Kinder
Bei unserer Reise nach Laongo 2019 wohnte unsere Gruppe im Gästehaus des Skulpturen Parks. Auf diesem Gelände befindet sich eine Wasserstelle. In der Nähe des Skulpturen Parks hat sich eine große Gruppe aus mehreren Familien der Ethnie der Peulh mit ihrem Vieh niedergelassen. Ursprünglich ist es ein Nomadenvolk, das in verschiedenen westafrikanischen Ländern lebt. Zunehmend lassen sich die Peulh jedoch nieder und werden sesshaft. Sie gehören zu den Ethnien, auf die so manch eine Greueltat vom Rest der Bevölkerung projiziert wird. Diese Spaltung der Bevölkerung ist ein Effekt, den verbrecherische Terrorbanden durch ihre Attentate provozieren. Das ist ein Teil der Destabilisierungsstrategie der Feinde des burkinischen Staates und der Nachbarstaaten.
Nun ist es in Laongo so, dass die Peulh dort die Wasserstelle des Skulpturen Parks benutzen dürfen. Das ist nicht selbstverständlich und eine große Geste. Mehrmals täglichen begegneten wir diesen Menschen bei der Wasserstelle an unserem Gästehaus. Das hat uns neugierig gemacht. Und schließlich hat Mamadou einen Besuch bei den Peulh verabredet. Uns empfingen die Frauen und Kinder dort, die Männer waren mit dem Vieh unterwegs. Sie haben uns ihre einfachen Hütten gezeigt und erzählt, dass auch die Frauen, die mit den Kindern getrennt von den Männern schlafen, ein eigenes Bett haben. Das haben wir bei den Besuchen anderer Familien leider anders kennengelernt. Dort haben die Frauen lediglich eine Plastikplane, auf der sie schlafen.
Als Höhepunkt unseres Besuches tanzten Frauen und Kinder für uns. Die Musik dafür kam aus einem kleinen nicht mehr ganz intakten Transistorradio. Was unser Vorstandsmitglied Philip Kayser später bewegte, ihnen ein neues Radio über Mamadou zukommen zu lassen.
Zurück in Köln gab es auf die Initiative von Philip hin und in enger Zusammenarbeit mit Mamadou eine weitere Unterstützungsaktion unseres Verein: sieben Kindern der Peulh konnten erstmals die Grundschule in Laongo besuchen. Der Verein Laongocologne hat Spenden gesammelt, um für das erste Schuljahr Schulgeld und Ausstattung für alle sieben Kinder zu finanzieren. 350,00 € sind dabei zusammengekommen und Anfang Oktober 2020 haben die Kinder mit dem Schulbesuch begonnen. Es werden die ersten Kinder der Peulh, die in Laongo zur Schule gehen und ganz sicher damit auch zu einer erfolgreichen Niederlassung der Familien beitragen.