Wie alles anfing

Ein Bericht von Edith Goergen

Vor ca. acht Jahren, während einer Reise im LKW geführt von einem urigen Bayer (Brummi Tours), besuchten wir mit einigen Mitreisenden den Skulpturenpark in Laongo, einen der wenigen touristisch interessanten Orte von Burkina Faso, und lernten dort Mamadou Tapsoba kennen, der uns sachkundig durch den Park führte. Noch heute führt er Interessierte Menaschen durch den Park. Er war mir sofort so sympathisch, dass wir unsere Kontaktdaten austauschten und so tatsächlich die ganzen Jahre im Austausch blieben.

Nach geraumer Zeit habe ich dann mal gefragt, ob wir nicht irgendein für sie wichtiges Projekt unterstützen könnten. Er schlug vor, eine Mühle für die Nüsse des Néré Baumes zu finanzieren, aus denen Soumbala, ein wichtiges Nahrungsmittel, hergestellt wird. Die Mühle kostete 450 Euro, die wir schnell gesammelt hatten. Sie steht noch heute im Dorf, wird täglich benutzt und erspart den Frauen 34 km Fahrrad fahren zur nächstgelegenen Mühle.

Anschließend haben wir anlässlich meines 60. Geburtstag Geld gesammelt für die Anschaffung von Kälbern, die die Frauen des Dorfes aufziehen und dann verkaufen – auch das Projekt läuft noch.

In meiner geliebten Gesamtschule Holweide, wo ich bis vor 3 Jahren arbeitete, haben wir eine Schülergenossenschaft gegründet, die mit dem Verkauf fairgehandelter Waren etwas Geld erwirtschaftet hat und sich entschloss, jedes Jahr das Schulgeld für 4 Schülerinnen aus Laongo zu finanzieren, damit sie Abitur machen konnten – 400 Euro pro Jahr. Eine von ihnen, Awa, hat es jetzt geschafft, die 3 anderen sind kurz davor.

Daraus entstand die Idee der Schulpartnerschaft.  Wir wollten uns auch persönlich kennenlernen. 2018 im September kamen also 4 Schülerinnen in Begleitung von Mamadou und der Lehrerin Blandine Palé für 14 Tage nach Köln, wohnten bei den 4 Schülerinnen aus der Schülergenossenschaf. Das war für alle sehr beeindruckend und emotional.

2019 fand dann der Gegenbesuch statt, bei dem uns auch die Familie Jansen-Kayser begleitete. Diese Reise war eines der schönsten Erlebnisse meines Lebens, so nah kommt man sonst nicht in Kontakt mit Bewohnern eines so fremden Landes! Es war hochinteressant, der Umgang sehr locker, wir hatten trotz Sprachschwierigkeiten sehr viele gute Gespräche, haben Freundschaften aufgebaut, die weiter bestehen und weit über ein Verhältnis Spender- Empfänger hinaus gehen. Und so wollen wir das erhalten.

2020 wollten wir wieder eine Schülergruppe aus Laongo hier empfangen, dieses Mal 10 Personen, aber das ging ja leider nicht – wir hoffen auf 2021.

So fing es an und jetzt geht es weiter mit LaongoCologne e.V. und hoffentlich vielen von Euch.
Mein Traum ist, dass auch Mitglieder unseres Vereins mal mit nach Laongo fahren und auch diese Menschen dort so nah erleben können … .