Gesundheitszentrum Laongo
Wir hatten das Operndorf von Christoph Schlingensief besucht und trugen noch die Kraft im Herzen, die dieses Dorf ausstrahlt. Es war spät geworden, doch Mamadou organisierte für uns noch einen Besuch im lokalen Gesundheitszentrum, dem Centre de Santé et de promotionsociale (CSPS) de Laongo. Es begann bereits dunkel zu werden und auf dem Vorplatz machten wir unsere erste Begegnung mit Mosquitos. Aber wir waren gut europäisch gerüstet.
Chef Krankenpfleger, Compaoré Léonard, empfing uns und stellte uns die Station engagiert vor. Krankenpfleger*innen in Burkina Faso haben eine gute Ausbildung und wegen des Ärztemangels auch weitgehende Befugnisse bei der Behandlung von Patienten und sind sehr erfahren.
Die Station ist ein sehr wichtiger Gesundheitsstützpunkt in der Region. Umso trauriger ist es, dass die erforderliche Mindestausstattung mit Medikamenten, Material und Einrichtung bei weitem nicht ausreichend ist. Medikamente sind Mangelware. Die Liege, auf der auch Geburten stattfinden, ist in einem erbärmlichen Zustand. Trotzdem kommen die Frauen zur Entbindung hierher, denn es ist immer noch sicherer und hygienischer, als sein Kind zu Hause zu gebären.
Es wird auch geimpft. Für den Impfstoff gibt es einen gasbetriebenen Kühlschrank. Das ist sicherer als der Betrieb mit Strom, der gerne mal ausfällt.
Ein weiteres großes Problem ist der regelmäßige Abtransport des verbrauchten medizinischen Materials.
Auch das Operndorf hat eine Gesundheitsstation. Doch eine Zusammenarbeit besteht nur auf persönlicher Basis der beiden LeiterInnen. Darüber hinaus verhindern wohl unterschiedliche Zuständigkeiten eine engere Kooperation. Das CSPS Laongo ist in öffentlicher Hand und liegt in direkter Zuständigkeit des Krankenhauses in Ziniaré. Die Station im Operndorf ist quasi „privat“ und verfügt über mehr (Spenden-) Gelder.
Wir möchten die Verbesserung der Ausstattung unterstützen.
Mamadou, unser Kontakt vor Ort, hat mit den Krankenpfleger*innen und der neuen Chef-Krankenpflegerin Larissa Nadialo eine umfangreiche Liste von notwendigen Medikamenten und medizinischem Material erstellt. Das sind zum Beispiel Antibiotika, Mittel zur Behandlung von Malaria, Medikamente gegen Pilzerkrankungen, Diuretika, Schmerzmittel und Verbandsmaterial, Butterfly-Kanülen, Spritzen und Kanülen, OP- und Untersuchungshandschuhe, Verhütungsmittel, Magensonden und Blasenkatheter.
Die Kosten belaufen sich auf ca. 3200 €