Am 25.9.2025 traf unser Besuch aus Laongo endlich am Frankfurter Flughafen ein – verspätet und ohne Koffer, die einfach nicht auf dem Gepäckband erschienen. Erst nach dem Ausfüllen umfangreicher Formulare ging es mit dem Auto weiter nach Köln. Dort tröstete ein wunderbares Pastagericht über die Ankunftsschwierigkeiten und den Dauerregen hinweg und stärkte die Burkinabè für die sportlichen Aktivitäten am Abend – Edith nahm unseren Besuch mit in ihren Sportverein.
Am Samstag trafen wir die in Köln lebende „Burkina-Faso-Community“, haben uns lautstark ausgetauscht, reichlich gegessen und zahlreiche Verabredungen für die Zukunft getroffen.
Am Sonntagvormittag stand eine beeindruckende Führung auf dem Programm, die uns an den Rand des riesigen Braunkohlelochs Garzweiler II führte. Tom Meffert, Dokumentarfilmer und profunder Kenner des Terrains und des Widerstands gegen den Braunkohleabbau, begleitete uns. Mit vereinten Französisch-Kenntnissen konnten zahlreiche Infos, Geschichten und Anekdoten vermittelt werden.
Am Abend stand das Fußballspiel des FC Köln gegen VfB Stuttgart auf dem Programm. Genau vier Tickets hatten wir ergattern können und brachten unsere Besucher zum Stadion. Auch wenn der FC unterlag, so war es für sie doch ein tolles Erlebnis.
Fortsetzung folgt!
Am nächsten Morgen erwartete uns bei deutlich besserem Wetter eine ausführliche „XL-Sightseeing-Tour“ auf Französisch. Jeder sehenswerte Spot der Innenstadt wurde abgeklappert und auf zahlreichen Fotos festgehalten.
Abends besuchten wir das Afrika-Filmfest in Köln und genossen ein ausgezeichnetes afrikanisches Abendessen. Und sehr spät am Abend trafen dann doch tatsächlich noch die Koffer ein und alle waren sehr erleichtert.
Am Samstag trafen wir die in Köln lebende „Burkina-Faso-Community“, haben uns lautstark ausgetauscht, reichlich gegessen und zahlreiche Verabredungen für die Zukunft getroffen.
Am Montag, den 29. September begann unser Tag mit einem intensiven Austausch bei Agisra e.V. in Köln-Ehrenfeld. Die psychosoziale Beratungsstelle unterstützt Frauen mit Migrations- und Fluchterfahrung, die Gewalt in unterschiedlichster Form erlebt haben – von Frauenhandel über Zwangsverheiratung bis hin zu Genitalbeschneidung. Unsere Gäste aus Burkina Faso brachten viele eigene Erfahrungen und Beispiele ein, sodass ein sehr bewegendes Gespräch entstand.
Nach diesem eher schweren Vormittag konnten wir uns leichteren und aufbauenden Dingen zuwenden: Bei den Jansen-Kaysers stärkten wir uns mit selbstgemachter Kürbissuppe und frischem Apfelkuchen mit Sahne. Ein kleiner Spaziergang durch die Kölner Südstadt führte uns anschließend in die Druckerei Block 6, wo Philip mit Begeisterung seinen Arbeitsplatz präsentierte und die einzelnen Arbeitsschritte erklärte.
Der Abend stand ganz im Zeichen von Bewegung: Gymnastik in Ediths Frauengruppe und Fußball für die Männer auf den Rheinwiesen in Uli’s Klub Dynamo Rheinpark – ein Stück Alltag, das unsere Gäste neugierig und voller Freude mitnahmen.
Mittwoch, 30. September, war wieder randvoll gefüllt. Zunächst besuchten wir die Gesamtschule Holweide und trafen eine Französischklasse der 12. Jahrgangsstufe. Nach einem regen Austausch und einer Schulführung wurden wir zum Mittagessen in die Mensa eingeladen, wo die Gespräche lebhaft weiter geführt wurden..
Am Nachmittag führte uns die Tour quer durch die Stadt zur Gemüsekooperative Köln-Lövenich. Die Vielfalt des biologischen Anbaus von Gemüse und Obst beeindruckte unsere Gäste besonders – schließlich spiegelt dies direkt das aktuelle Projekt in Laongo wider, das ebenfalls auf nachhaltige Landwirtschaft setzt.
Der Höhepunkt des Tages wartete jedoch am Abend: Im Erzählcafé des Allerweltshauses in Köln-Ehrenfeld, organisiert von Edith, berichteten unsere Gäste vom Alltag in ihrem Dorf und vom Leben in Burkina Faso. Der Raum füllte sich mit sehr vielen interessierten Gästen, es gab regen Austausch, Fragen und Geschichten – auf Deutsch, Französisch und in Mooré, einer der Landessprachen von Burkina Faso. Ein Abend voller Lebendigkeit und Vielfalt, bei dem auch Kunstgegenstände verkauft wurden, die unsere Gäste mitgebracht hatten.
Am Donnerstag schließlich vertieften wir den Austausch mit Mamdou über das laufende Landwirtschaftsprojekt und besprachen weitere Themen, die sich am besten im direkten Gespräch klären lassen.
Zur Entspannung gab es einen Spaziergang im Wald, den Einkauf von Kosmetikartikeln, einen Besuch im Zoo und schließlich das herzliche Kennenlernen der erweiterten Familie von Edith und Alberto. Ein Tag, der Arbeit, Austausch und persönliche Begegnungen auf besondere Weise miteinander verband.
Der letzte Tag unserer Tour begann mit einem Besuch am Richard-Riemerschmid-Berufskolleg. Lehrerin Claudia stellte uns das Konzept der Schule vor, die für ihre praxisnahe Ausbildung bekannt ist. Besonders herzlich wurden wir in der Klasse der angehenden Technischen Konfektionäre empfangen. Zwischen Nähmaschinen, Schnittmustern und Stoffbahnen entwickelte sich ein lebendiger Austausch – über Materialien, Arbeitsweisen und die Stoffe, die unsere Gäste aus Burkina Faso mitgebracht hatten. Fachgespräche, Staunen, gemeinsames Lachen – der Vormittag verging wie im Flug.
Währenddessen trafen sich die Männer unserer Gäste mit einem neu gewonnenen Freund, A., einem Burkinabé, der in Köln lebt. Siata und Alberto nutzten die Zeit, um das Essen für das am Abend stattfindende Abschiedsfest vorzubereiten: ein typisches Gericht mit Hühnchen und natürlich Soumbala, das bei keinem Fest fehlen darf.
Gegen Nachmittag füllte sich das Allerweltshaus langsam mit Leben. Ab 16 Uhr kamen die ersten Gäste – mit Tellern, Töpfen und Schalen voller köstlicher Speisen aus allen Himmelsrichtungen. Zu den Vereinsmitgliedern gesellten sich weitere Burkinabé aus Köln. Schließlich trafen unsere Hauptgäste in festlicher Kleidung ein, und das Abschiedsfest konnte beginnen.
Es wurde gegessen, getanzt, gelacht – und natürlich wurden auch Geschenke überreicht. Der neue Fußball wurde sofort ausprobiert, die Musik mischte afrikanische Rhythmen mit Kölner Lebensfreude. Gegen 20 Uhr endete das fröhliche Beisammensein, denn der Abschied nahte: Schon um 6:45 Uhr sollte das Flugzeug in Frankfurt starten. Alberto ließ es sich nicht nehmen, alle Gäste persönlich bei der Zugfahrt bis zum Frankfurter Flughafen zu begleiten, weil sie sich so erheblich sicherer fühlten..
Eine Woche voller Begegnungen, Gespräche und gemeinsamer Erlebnisse ging zu Ende – intensiv, herzlich und bereichernd für alle, die dabei waren.
Und wie man so schön sagt: Nach dem Besuch ist vor dem Besuch.
Das nächste Wiedersehen steht schon fest – in Burkina Faso, 2026.















